Ausgabe 06/2025
Internationaler Frauentag: ein Blick auf Frankfurt
Der 114. Internationale Frauentag am 8. März ist einer der wichtigsten Aktionstage für Frauennetzwerke, -initiativen und -institutionen. Weltweit und auch in Frankfurt solidarisieren sich Frauen, um gemeinsam für Frauenrechte, Gleichberechtigung und Freiheit einzutreten und gegen fehlende Gleichberechtigung und Antifeminismus zu demonstrieren. Weltweit kämpfen Feministinnen und Feministen und Aktivistinnen und Aktivisten für eine gewaltfreie und gleichberechtigte Gesellschaft, in der Frauen und Mädchen sicher und selbstbestimmt leben und aufwachsen können. Zum ersten Frauentag 1911 stand die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen im Mittelpunkt. Seit der Frauenbewegung vor rund 50 Jahren kämpfen Frauen und Mädchen auf unterschiedlichen Wegen für das Ziel der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen am politischen und gesellschaftlichen Leben. Ein Symbol für diesen solidarischen Kampf ist der Internationale Frauentag (Frauenreferat Frankfurt, 2018)1.
Meilensteine in der Geschichte der Frauen Frankfurts
Schon lange setzen sich Frauen in Frankfurt für politische, soziale und wirtschaftliche Gleichberechtigung ein. Dementsprechend nahm die Stadt auch eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Frauenbewegung ein. Bereits im Zuge der Nationalversammlung 1848 organisierten sich erste politische Frauenvereine und setzten sich für das Frauenwahlrecht ein (Historisches Museum, 2005)2. Dieses wurde schließlich 1918 eingeführt und 1919 durften Frauen das erste Mal wählen (Bürgeramt, Statistik und Wahlen Frankfurt, 2018)3 Im Jahre 1949 wurde die formale Gleichberechtigung der Geschlechter in Artilel 3 Grundgesetz festgehalten (Grundgesetz, 1949)4. Besonders in den 1970er Jahren gab es mehrere Meilensteine für die Frankfurter Frauenbewegung, wie zum Beispiel die Einführung des ersten autonomen Frauenhauses, des Frauenzentrums oder des Lesbenzentrums. 1989 wurde schließlich das Frauenreferat der Stadt Frankfurt gegründet. Dieses setzt sich für ein gleichberechtigtes, eigenständiges und gewaltfreies Leben der Frankfurterinnen ein. Zudem unterstützt es Frauen auch in Gebieten wie Kultur, Bildung, Sport und Arbeit. Das Frankfurter
Im Jahre 2011 konnte Frankfurt den ersten Platz im nationalen Genderranking belegen. In diesem Jahr waren drei Frauen an der Spitze Frankfurts zu finden: die Oberbürgermeisterin, die Bürgermeisterin und die Stadtverordnetenvorsteherin. Auch heute setzt sich Frankfurt gezielt für Frauenrechte und Gleichstellung ein, in Form von zahlreichen Frauenprojekten und -initiativen, aber auch in Form von Hilfsangeboten und Servicestellen (Frauenreferat Frankfurt, 2018)5
Meilensteine
Quelle: Frauenreferat Frankfurt; Historisches Museum
Mehr Frauen als Männer seit 1990
Die Zeitreihe der Einwohnerinnen und Einwohner6 seit 1990 zeigt deutliche Trends. Während die Gesamtbevölkerung in den letzten Jahrzehnten Schwankungen aufweist, bleibt das Verhältnis von Männern und Frauen stabil. Dennoch sind deutliche Unterschiede zwischen der deutschen und ausländischen Bevölkerung zu erkennen. Während der Frauenanteil bei deutschen Personen und somit auch bei der Gesamtbevölkerung leicht über dem Anteil der Männer liegt, ist das Geschlechterverhältnis der ausländischen Personen ausgeglichener. Dies ist besonders in den letzten 20 Jahren zu beobachten. Hierbei ist auffällig, dass bei der ausländischen Bevölkerung, anders als bei der deutschen Bevölkerung, durchgehend die Zahlen der Männer leicht über denen der Frauen liegen. Dennoch ist bei deutschen wie auch ausländischen Einwohnerinnen und Einwohnern erkennbar, dass das Geschlechterverhältnis im Laufe der Jahre ausgeglichener wird. Während im Jahre 1990 noch 23.300 mehr Frauen als Männer in Frankfurt lebten, übertrifft die Anzahl der Frauen die der Männer in 2024 nur noch um 7.429. Bei den Ausländerinnen und Ausländern ist das Geschlechterverhältnis in 2024 nahezu ausgeglichen mit 123.825 Frauen und 124.652 Männern.
Einwohnerinnen und Einwohner seit 1990
Quelle: Melderegister.
Verteilung von Frauen und Männern
Ein Blick auf die Bevölkerungspyramiden zeigt die Altersstruktur der Bevölkerung, aufgeteilt nach Geschlecht und Nationalität. Es ist zu beobachten, dass von 1990 bis 2024 der Anteil älterer Personen zunimmt, während der jüngerer Menschen zurückgeht. Dies lässt sich auf eine steigende Lebenserwartung und niedrigere Geburtenraten zurückführen, was beide Geschlechter gleichermaßen betrifft. Da Frauen eine höhere Lebenserwartung haben, verschiebt sich das in den jüngeren Jahren ausgegeglichene Geschlechterverhältnis zu ihren Gunsten. Auffällig ist, dass der Anteil der ausländischen Bevölkerung in den Altersjahren zwischen 30 und 50 am größten und am geringsten in der Altersgruppe 80 Jahre und älter ist.
Diese Tendenz ist in beiden Pyramiden zu finden, auch wenn der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer insgesamt zugenommen hat. In der Bevölkerungsstruktur von 1990 ist auffällig, dass besonders in den Altersjahren ab 75 und älter ein wesentlich höherer Anteil an Frauen besteht. Dies kann nicht allein auf die Lebenserwartung zurückgeführt werden. Hier besteht zudem ein Zusammenhang zum Zweiten Weltkrieg, da die Männer dieser Altersgruppe als Soldaten im Krieg 1939 bis 1945 dienten. Viele Männer, die im Jahr 1990 in den Altersjahren zwischen 70 und 80 gewesen wären, sind im Zweiten Weltkrieg gefallen. Zusätzlich befindet sich ein starker Peak in der Altersgruppe der Anfang 20-Jährigen bis Mitte 30-Jährigen. Hier lässt sich der Geburtenboom der 60er Jahre erkennen, während es in den Jahrzehnten danach (70er und 80er Jahre) wieder zu einem Rückgang der Geburten kommt. Dies liegt an einem Wandel des Lebensstils in der Gesellschaft, aber vor allem auch von Frauen.
Zehn Jahre später in 2000 ist der Peak der Geburtenboomer noch deutlich erkennbar, ebenso die Geburtenlücke aus den 70er und 80er Jahren. Gleichzeitig gibt es bei den null bis zehn-Jährigen wieder einen Anstieg. Dieser Anstieg setzt sich auch in 2010 weiter fort. Die steigende Anzahl an Kindern spiegelt sich auch in der steigenden Geburtenrate wider. Des Weiteren ist von 2000 zu 2010 ein Anstieg in den älteren Altersgruppen zu verzeichnen, was sich wiederum auf die gestiegene Lebenserwartung zurückführen lässt. Insgesamt sind zwei deutliche Peaks erkennbar. Zum einen bei den 50-Jährigen, wobei es sich um die Geburtenboomer der 60er Jahre handelt und zum anderen bei den 30-Jährigen. Dies liegt zu großen Teilen an Zuwanderungsbewegungen aufgrund von Arbeitsmigration, aber auch Flüchtlinge aus Krisengebieten.
Von 2010 zu 2024 ist ein deutlicher Zuwachs der ausländischen Bevölkerung zu erkennen. Dies beruht ebenfalls auf gestiegener Zuwanderung. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben, beispielsweise bessere Chancen in Arbeitsmarkt und Bildung.
Bevölkerungsstruktur 1990 und 2024
Quelle: Melderegister.
Quelle: Melderegister.
Quelle: Melderegister.
Quelle: Melderegister.
Frauenanteil nach Stadtteilen 2024
Gesamtstädtisch liegt der Anteil der Frankfurterinnen 2024 bei 50,5 Prozent, also leicht über dem der Frankfurter. Den größten Frauenanteil hat mit 52,9 Prozent (9.938) der Stadtteil Dornbusch, während die größte absolute Anzahl an Frauen mit 22.772 in Bockenheim zu finden ist. Danach folgen die Stadtteile Gallus mit 21.547 und Sachsenhausen-Nord mit 16.761 Einwohnerinnen. Der geringste Frauenanteil liegt mit 39,3 Prozent (1.536) weit unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt und ist im Bahnhofsviertel zu verorten. Auch das Gutleutviertel und Griesheim haben einen geringen Frauenanteil im Vergleich zum Durchschnitt Frankfurts. Im Gutleutviertel leben 3.013 (43,7 %) Frauen und in Griesheim 11.041 Frauen, was einem prozentualen Anteil von 47,7 Prozent entspricht. Bei Betrachtung der deutschen und ausländischen Frauen fällt eine besonders große Differenz in den Stadtteilen Nieder-Erlenbach, Harheim und Bergen-Enkheim auf. Der größte Unterschied besteht dabei in Nieder-Erlenbach. Hier sind 85 Prozent der Frauen deutsch und lediglich 15 Prozent der Frauen ausländisch. In den anderen beiden Stadtteilen verhält es sich ähnlich. In Harheim sind 83,1 Prozent der Einwohnerinnen deutsch und in Bergen-Enkheim sind es 78,9 Prozent. Besonders ausgeglichen ist das Verhältnis in der Innenstadt mit jeweils 50 Prozent, sowie im Bahnhofsviertel, wo der Anteil deutscher Frauen bei 51,1 Prozent und der Anteil ausländischer Frauen bei 48,9 Prozent liegt.
Anteil der Frauen nach Stadtteilen
Quelle: Melderegister.
Einowhnerinnen nach Stadtteilen | |||||
Stadtteil | Bevölkerung insgesamt | weiblich | männlich | Anteil Einwohnerinnen in % | Anteil Einwohner in % |
---|---|---|---|---|---|
01 - Altstadt | 4.212 | 2.039 | 2.173 | 48,4 | 51,6 |
02 - Innenstadt | 6.895 | 3.327 | 3.568 | 48,3 | 51,7 |
03 - Bahnhofsviertel | 3.907 | 1.536 | 2.371 | 39,3 | 60,7 |
04 - Westend-Süd | 19.575 | 9.915 | 9.660 | 50,7 | 49,3 |
05 - Westend-Nord | 10.179 | 5.217 | 4.962 | 51,3 | 48,7 |
06 - Nordend-West | 32.052 | 16.348 | 15.704 | 51,0 | 49,0 |
07 - Nordend-Ost | 22.875 | 11.796 | 11.079 | 51,6 | 48,4 |
08 - Ostend | 31.635 | 16.193 | 15.442 | 51,2 | 48,8 |
09 - Bornheim | 30.897 | 16.309 | 14.588 | 52,8 | 47,2 |
10 - Gutleutviertel | 6.900 | 3.013 | 3.887 | 43,7 | 56,3 |
11 - Gallus | 44.976 | 21.547 | 23.429 | 47,9 | 52,1 |
12 - Bockenheim | 45.051 | 22.772 | 22.279 | 50,5 | 49,5 |
13 - Sachsenhausen-Nord | 32.568 | 16.761 | 15.807 | 51,5 | 48,5 |
14 - Sachsenhausen-Süd (inkl. Flughafen) | 30.063 | 15.456 | 14.607 | 51,4 | 48,6 |
16 - Oberrad | 13.755 | 6.888 | 6.867 | 50,1 | 49,9 |
17 - Niederrad | 30.834 | 15.322 | 15.512 | 49,7 | 50,3 |
18 - Schwanheim | 20.586 | 10.545 | 10.041 | 51,2 | 48,8 |
19 - Griesheim | 23.166 | 11.041 | 12.125 | 47,7 | 52,3 |
20 - Rödelheim | 19.839 | 9.949 | 9.890 | 50,1 | 49,9 |
21 - Hausen | 7.381 | 3.771 | 3.610 | 51,1 | 48,9 |
22 - Praunheim | 16.636 | 8.553 | 8.083 | 51,4 | 48,6 |
24 - Heddernheim | 17.343 | 9.071 | 8.272 | 52,3 | 47,7 |
25 - Niederursel | 17.585 | 9.049 | 8.536 | 51,5 | 48,5 |
26 - Ginnheim | 17.439 | 9.071 | 8.368 | 52,0 | 48,0 |
27 - Dornbusch | 18.803 | 9.938 | 8.865 | 52,9 | 47,1 |
28 - Eschersheim | 15.497 | 8.000 | 7.497 | 51,6 | 48,4 |
29 - Eckenheim | 14.110 | 7.279 | 6.831 | 51,6 | 48,4 |
30 - Preungesheim | 15.784 | 8.059 | 7.725 | 51,1 | 48,9 |
31 - Bonames | 6.331 | 3.240 | 3.091 | 51,2 | 48,8 |
32 - Berkersheim | 3.866 | 1.911 | 1.955 | 49,4 | 50,6 |
33 - Riederwald | 4.899 | 2.488 | 2.411 | 50,8 | 49,2 |
34 - Seckbach | 10.569 | 5.394 | 5.175 | 51,0 | 49,0 |
35 - Fechenheim | 17.155 | 8.301 | 8.854 | 48,4 | 51,6 |
36 - Höchst | 15.993 | 7.823 | 8.170 | 48,9 | 51,1 |
37 - Nied | 20.022 | 9.868 | 10.154 | 49,3 | 50,7 |
38 - Sindlingen | 8.777 | 4.388 | 4.389 | 50,0 | 50,0 |
39 - Zeilsheim | 12.798 | 6.320 | 6.478 | 49,4 | 50,6 |
40 - Unterliederbach | 17.284 | 8.599 | 8.685 | 49,8 | 50,2 |
41 - Sossenheim | 16.498 | 8.301 | 8.197 | 50,3 | 49,7 |
42 - Nieder-Erlenbach | 4.841 | 2.478 | 2.363 | 51,2 | 48,8 |
43 - Kalbach-Riedberg | 23.435 | 11.933 | 11.502 | 50,9 | 49,1 |
44 - Harheim | 5.254 | 2.645 | 2.609 | 50,3 | 49,7 |
45 - Nieder-Eschbach | 12.200 | 6.262 | 5.938 | 51,3 | 48,7 |
46 - Bergen-Enkheim | 18.126 | 9.283 | 8.843 | 51,2 | 48,8 |
47 - Frankfurter Berg | 8.252 | 4.137 | 4.115 | 50,1 | 49,9 |
insgesamt | 776.843 | 392.136 | 384.707 | 50,5 | 49,5 |
Quelle: Melderegister |
Einowhnerinnen nach Stadtteilen | ||||
Stadtteil |
weiblich
|
Verteilung in %
|
||
---|---|---|---|---|
deutsch | ausländisch | deutsch | ausländisch | |
01 - Altstadt | 1.268 | 771 | 62,2 | 37,8 |
02 - Innenstadt | 1.664 | 1.663 | 50,0 | 50,0 |
03 - Bahnhofsviertel | 785 | 751 | 51,1 | 48,9 |
04 - Westend-Süd | 6.956 | 2.959 | 70,2 | 29,8 |
05 - Westend-Nord | 3.695 | 1.522 | 70,8 | 29,2 |
06 - Nordend-West | 12.675 | 3.673 | 77,5 | 22,5 |
07 - Nordend-Ost | 9.159 | 2.637 | 77,6 | 22,4 |
08 - Ostend | 11.322 | 4.871 | 69,9 | 30,1 |
09 - Bornheim | 12.228 | 4.081 | 75,0 | 25,0 |
10 - Gutleutviertel | 1.735 | 1.278 | 57,6 | 42,4 |
11 - Gallus | 11.905 | 9.642 | 55,3 | 44,7 |
12 - Bockenheim | 14.462 | 8.310 | 63,5 | 36,5 |
13 - Sachsenhausen-Nord | 12.487 | 4.274 | 74,5 | 25,5 |
14 - Sachsenhausen-Süd (inkl. Flughafen) | 11.420 | 4.036 | 73,9 | 26,1 |
16 - Oberrad | 4.425 | 2.463 | 64,2 | 35,8 |
17 - Niederrad | 9.317 | 6.005 | 60,8 | 39,2 |
18 - Schwanheim | 7.738 | 2.807 | 73,4 | 26,6 |
19 - Griesheim | 6.358 | 4.683 | 57,6 | 42,4 |
20 - Rödelheim | 6.366 | 3.583 | 64,0 | 36,0 |
21 - Hausen | 2.377 | 1.394 | 63,0 | 37,0 |
22 - Praunheim | 5.972 | 2.581 | 69,8 | 30,2 |
24 - Heddernheim | 6.489 | 2.582 | 71,5 | 28,5 |
25 - Niederursel | 6.087 | 2.962 | 67,3 | 32,7 |
26 - Ginnheim | 6.508 | 2.563 | 71,7 | 28,3 |
27 - Dornbusch | 7.707 | 2.231 | 77,6 | 22,4 |
28 - Eschersheim | 6.077 | 1.923 | 76,0 | 24,0 |
29 - Eckenheim | 4.953 | 2.326 | 68,0 | 32,0 |
30 - Preungesheim | 5.797 | 2.262 | 71,9 | 28,1 |
31 - Bonames | 2.293 | 947 | 70,8 | 29,2 |
32 - Berkersheim | 1.439 | 472 | 75,3 | 24,7 |
33 - Riederwald | 1.705 | 783 | 68,5 | 31,5 |
34 - Seckbach | 3.855 | 1.539 | 71,5 | 28,5 |
35 - Fechenheim | 4.773 | 3.528 | 57,5 | 42,5 |
36 - Höchst | 4.438 | 3.385 | 56,7 | 43,3 |
37 - Nied | 6.076 | 3.792 | 61,6 | 38,4 |
38 - Sindlingen | 2.950 | 1.438 | 67,2 | 32,8 |
39 - Zeilsheim | 4.205 | 2.115 | 66,5 | 33,5 |
40 - Unterliederbach | 5.666 | 2.933 | 65,9 | 34,1 |
41 - Sossenheim | 4.991 | 3.310 | 60,1 | 39,9 |
42 - Nieder-Erlenbach | 2.107 | 371 | 85,0 | 15,0 |
43 - Kalbach-Riedberg | 8.906 | 3.027 | 74,6 | 25,4 |
44 - Harheim | 2.197 | 448 | 83,1 | 16,9 |
45 - Nieder-Eschbach | 4.498 | 1.764 | 71,8 | 28,2 |
46 - Bergen-Enkheim | 7.327 | 1.956 | 78,9 | 21,1 |
47 - Frankfurter Berg | 2.953 | 1.184 | 71,4 | 28,6 |
insgesamt | 268.311 | 123.825 | 68,4 | 31,6 |
Quelle: Melderegister |
Geburtenentwicklung und Geburtenziffern
Geburtenraten und Geburtenziffern |
---|
Die Geburtenrate gibt die Anzahl der Geburten pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern an. Die zusammengefasste Geburtenziffer beschreibt die Anzahl der Kinder pro Frau im gebärfähigen Alter zwischen 15 Jahren und 49 Jahren. |
Die Anzahl der Geburten seit 2000 zeigt bis 2021 einen ansteigenden Trend. Somit gab es im Jahr 2021 über 2.000 Geburten mehr in Frankfurt als noch im Jahre 2000. In 2022 gab es einen Rückgang um rund 600 Geburten und in 2023 um nochmal fast 600 Geburten.
Die Geburtenrate zeigt eine ähnliche Entwicklung wie die Geburtenzahlen. Nach einem Anstieg bis 2017 ist danach ein leichter Rückgang zu erkennen. Doch auch hier ist der stärkste Rückgang ab 2022 zu beobachten.
Bei Betrachtung der zusammengefassten Geburtenziffern seit 2000 fällt auf, dass der höchste Wert für Frauen insgesamt mit 1,5 Kindern pro Frau in 2016 erreicht wurde, aktuell jedoch ein negativer Trend zu erkennen ist. Bei einer separaten Betrachtung von deutschen und ausländischen Frauen ist ebenfalls ein Rückgang sichtbar. Dieser ist im Vergleich zu 2000 bei den Ausländerinnen stärker ausgeprägt als bei deutschen Frauen. Der höchste Wert der Ausländerinnen war 2004 mit 1,7 Kindern pro Frau festzustellen. In 2023 ist die Geburtenziffer mit 1,2 Kindern pro Frau jedoch unter den Wert von 2000 (1,6 Kinder pro Frau) gefallen. Bei den deutschen Frauen ist das Maximum mit 1,5 Kindern pro Frau im Jahr 2016 zu verzeichnen Doch auch hier ist ein aktueller Rückgang auf 1,0 Kinder pro Frau erkennbar, was identisch zur Geburtenziffer in 2000 ist.
Geburtenentwicklung
Jahr | lebend Geborene insgesamt | Geburtenrate |
zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder je Frau)
|
||
---|---|---|---|---|---|
insgesamt | deutsch | ausländisch | |||
2000 | 6.116 | 9,8 | 1,2 | 1,0 | 1,6 |
2001 | 6.153 | 9,9 | 1,3 | 1,1 | 1,5 |
2002 | 6.236 | 10,0 | 1,3 | 1,1 | 1,6 |
2003 | 6.368 | 10,2 | 1,3 | 1,1 | 1,6 |
2004 | 6.700 | 10,7 | 1,3 | 1,1 | 1,7 |
2005 | 6.741 | 10,7 | 1,3 | 1,2 | 1,6 |
2006 | 6.719 | 10,6 | 1,3 | 1,2 | 1,6 |
2007 | 7.055 | 11,1 | 1,4 | 1,2 | 1,6 |
2008 | 7.194 | 11,3 | 1,4 | 1,3 | 1,6 |
2009 | 7.082 | 11,0 | 1,3 | 1,2 | 1,6 |
2010 | 7.300 | 11,2 | 1,4 | 1,3 | 1,6 |
2011 | 7.404 | 11,2 | 1,3 | 1,2 | 1,6 |
2012 | 7.230 | 10,7 | 1,3 | 1,2 | 1,5 |
2013 | 7.832 | 11,4 | 1,3 | 1,3 | 1,6 |
2014 | 8.090 | 11,5 | 1,4 | 1,3 | 1,6 |
2015 | – | – | – | – | – |
2016 | 8.869 | 12,2 | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
2017 | 9.003 | 12,2 | 1,4 | 1,3 | 1,6 |
2018 | 8.959 | 12,0 | 1,4 | 1,4 | 1,5 |
2019 | 8.787 | 11,7 | 1,4 | 1,3 | 1,5 |
2020 | 8.478 | 11,2 | 1,3 | 1,3 | 1,5 |
2021 | 8.518 | 11,3 | 1,3 | 1,3 | 1,5 |
2022 | 7.916 | 10,3 | 1,2 | 1,2 | 1,3 |
2023 | 7.347 | 9,5 | 1,0 | 1,0 | 1,2 |
Quelle: Melderegister. |
Alleinerziehende nach Geschlecht und Anzahl der Kinder 2024
Insgesamt gibt es in Frankfurt zum Jahresende 2024 17.017 Alleinerziehende. Mit einem Anteil von 89,2 Prozent (15.185) ist der Großteil davon weiblich. Lediglich 10,8 % (1.832) der Alleinerziehenden sind männlich. Den größten Teil der weiblichen Alleinerziehenden bilden mit 9.889 Frauen mit einem Kind. Prozentual sind dies 65,1 Prozent der alleinerziehenden Frauen und 58,1 Prozent aller Alleinerziehenden. 4.012 alleinerziehende Frauen haben zwei Kinder und 1.284 drei oder mehr. Dies zeigt, dass das Geschlechterverhältnis innerhalb der Gruppe der Alleinerziehenden eindeutig ist und vor allem Frauen betroffen sind.
Alleinerziehende sind überwiegend weiblich
Quelle: Melderegister.
Frauenanteil in verschiedenen Branchen 2023 (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte)
Die Verteilung der Geschlechter auf verschiedene wirtschaftliche Bereiche ist sehr ungleichmäßig. Die zahlenmäßig meisten Frankfurterinnen arbeiten mit 44.481 (49,4 %) in der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Ein Blick auf die prozentuale Verteilung zeigt, dass der größte weibliche Anteil mit 88,7 Prozent (669 Frauen) im Wirtschaftsbereich “T Private Haushalte” angestellt ist, gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen mit 75,1 Prozent und dem Bereich von Erziehung und Unterricht mit 65,9 Prozent (13.186 Frauen).
Währenddessen zeigt der Sektor der Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen mit 12,6 Prozent und lediglich 314 Frauen den mit Abstand niedrigsten Anteil an weiblichem Personal. Darauf folgen der Bereich des Baugewerbes mit 13,5 Prozent (2.259 Frauen) und der Energieversorgung mit 27,7 % (1.314 Frauen).
Wirtschaftliche Bereiche nach Geschlecht
Bereich | weiblich | weiblich in % | männlich | männlich in % | insgesamt |
---|---|---|---|---|---|
A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | – | – | 94 | 100,0 | 94 |
B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | – | – | – | – | – |
C Verarbeitendes Gewerbe | 9.651 | 27,0 | 26.084 | 73,0 | 35.735 |
D Energieversorgung | 1.314 | 27,7 | 3.427 | 72,3 | 4.741 |
E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 314 | 12,6 | 2.174 | 87,4 | 2.488 |
F Baugewerbe | 2.259 | 13,5 | 14.419 | 86,5 | 16.678 |
G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen | 21.870 | 44,8 | 26.902 | 55,2 | 48.772 |
H Verkehr und Lagerei | 30.242 | 35,4 | 55.271 | 64,6 | 85.513 |
I Gastgewerbe | 10.787 | 41,2 | 15.365 | 58,8 | 26.152 |
J Information und Kommunikation | 15.724 | 31,4 | 34.356 | 68,6 | 50.080 |
K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 35.931 | 42,7 | 48.304 | 57,3 | 84.235 |
L Grundstücks- und Wohnungswesen | 5.769 | 41,7 | 8.064 | 58,3 | 13.833 |
M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 44.481 | 49,4 | 45.539 | 50,6 | 90.020 |
N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 24.674 | 42,8 | 32.938 | 57,2 | 57.612 |
O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung | 12.487 | 57,2 | 9.352 | 42,8 | 21.839 |
P Erziehung und Unterricht | 13.186 | 65,9 | 6.817 | 34,1 | 20.003 |
Q Gesundheits- und Sozialwesen | 39.820 | 75,1 | 13.177 | 24,9 | 52.997 |
R Kunst, Unterhaltung und Erholung | 3.299 | 46,7 | 3.771 | 53,3 | 7.070 |
S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen | 11.965 | 63,7 | 6.831 | 36,3 | 18.796 |
T Private Haushalte | 669 | 88,7 | 85 | 11,3 | 754 |
U Exterritoriale Organisationen und Körperschaften | – | – | – | – | – |
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Nettoeinkommensverhältnisse nach Geschlechtern
Equal Pay Day |
---|
Der nationale Equal Pay Day am 7. März soll den geschlechtsspezifischen Gehaltsunterschied in der Gesellschaft aufzeigen. Er gibt an, wie viele Tage Frauen durchschnittlich mehr arbeiten müssten, um das Durchschnittsgehalt von Männern zu erreichen. Die Lohnlücke von 18 Prozent (2024) entspricht etwa 66 Tagen, die Frauen umsonst arbeiten. In den Themen Lohngerechtigkeit, tatsächlicher Chancengleichheit und Gleichberechtigung befindet Deutschland sich europaweit auf einem der hinteren Plätze. |
Quelle: Frauenreferat Frankfurt7.
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt.
Der Equal Pay Day erinnert jährlich daran, dass auch in der aktuellen Zeit noch Unterschiede im Einkommen von Frauen und Männern bestehen. Diese geschlechtsspezifische Lücke zwischen den Gehältern (Gender Pay Gap) ist in den letzten Jahren zwar geringer geworden, aber trotzdem noch deutlich erkennbar. Dies liegt unter anderem an der Branchen- und Berufswahl der Frauen. Die Darstellung nach Wirtschaftsbereichen zeigt, dass Frauen vermehrt in sozialen Berufen arbeiten, wie zum Beispiel im Gesundheits- und Sozialwesen oder auch Erziehung und Unterricht. Dies sind Wirtschaftszweige mit vergleichsweise geringen Löhnen. Doch auch bei gleicher Tätigkeit bleiben die Gehälter der Frauen oft hinter denen der Männer zurück. Dazu kommt, dass Frauen häufiger als Männer auch in Teilzeit arbeiten, aufgrund von Geburt, Kindererziehung oder häusliche Pflege. Um diese Ungleichheiten zu beseitigen, gibt es in Frankfurt einige Programme und Initiativen. So zum Beispiel Weiterbildungen, Beratungsstellen oder einen Ausbau der Kinderbetreuungsangebote.
Einen Einblick in die Einkommensverhältnisse von Frauen bietet der jährlich stattfindende Mikrozensus, der Daten zum persönlichen monatlichen Nettoeinkommen für die Bevölkerung ab 15 Jahren ausweist. Seit 2013 hat sich der Anteil von Frauen ohne Einkommen kaum verändert. So lag er 2013 bei 10,3 Prozent und 2023 bei 10,4 Prozent. Allerdings waren in 2019 nur 8,5 Prozent der Frauen ohne Einkommen und in den Jahren 2021 und 2022 jeweils 9,1 Prozent. Das bedeutet, dass der Anteil von Frauen ohne Einkommen aktuell wieder steigt. So ähnlich sieht es auch in der höchsten Einkommensklasse aus, auch wenn die Zahlen vor 2020, aufgrund einer Neugestaltung des Mikrozensus 2020, nur bedingt mit den Werten ab 2021 vergleichbar sind. Während 2013 nur 5,4 Prozent der Frauen ein persönliches Nettoeinkommen von 3.200 Euro und mehr hatten, sind es 2023 11,2 Prozent in der Einkommensklasse 3.500 Euro und mehr. 2023 lagen die meisten Frauen mit 17,2 Prozent in der Einkommensklasse 1.000 Euro bis 1.500 Euro Nettoeinkommen. In 2013 hingegen war der größte Anteil mit 19,7 Prozent der Einkommensgruppe unter 700 Euro Nettoeinkommen zuzuordnen. Zwar scheinen sich die Einkommensverhältnisse der Frauen tendenziell verbessert zu haben. Dennoch bestehen weiterhin große Unterschiede zu den Einkommen von Männern. So beträgt der Anteil der Männer ohne Einkommen 2023 nur 5,3 Prozent und gleichzeitig befinden sich 24,2 Prozent und damit 13 Prozentpunkte mehr Männer als Frauen in der höchsten Einkommensklasse.8
Fußnoten
FRAUENREFERAT FRANKFURT, 2024. Internationaler Frauentag [online]. Frankfurt: Frauenreferat [Zugriff am: 06.02.2025]. Verfügbar unter: https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/frauenreferat/internationaler-frauentag↩︎
HISTORISCHES MUSEUM FRANKFURT, 2005. Frankfurt - Stadt der Frauen [online]. Frankfurt: Historisches Museum [Zugriff am: 06.02.2025]. Verfügbar unter: https://historisches-museum-frankfurt.de/sites/default/files/uploads/hmf_tour_frauen_deutsch_200506_ansicht.pdf↩︎
BÜRGERAMT STATISTIK UND WAHLEN FRANKFURT, 2018. Frankfurter Statistische Berichte 2018 [online]. Frankfurt. Bürgeramt Statistik und Wahlen [Zugriff am: 20.02.2025]. Verfügbar unter: https://statistikportal.frankfurt.de/download/FSB/FSB_2018.pdf.↩︎
GRUNDGESETZ, 23.05.1949 (GG), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2024 ( BGBl. I Nr. 439 vom 27. Dezember 2024)↩︎
FRAUENREFERAT FRANKFURT, 2018. Frauenpolitische Perspektiven auf Demokratie und Beteiligung in Frankfurt [online]. Frankfurt: Frauenreferat [Zugriff am: 20.02.2025]. Verfügbar unter: https://frauen-macht-politik-ffm.de/wp-content/uploads/2018/03/Frauenreferat_Positionspapier-2018.pdf.↩︎
Aufgrund geringer Fallzahlen des Merkmals “divers” wird im gesamten Dokument die binäre Geschlechterform ausgewiesen.↩︎
FRAUENREFERAT FRANKFURT, 2024. Equal Pay Day: Frauen Verdienen 18 Prozent weniger [online}. Frankfurt: Frauenreferat [Zugriff am: 11.02.2025]. Verfügbar unter: https://frankfurt.de/themen/soziales-und-gesellschaft/frauen/equal-pay↩︎
Wiesbaden: HESSISCHES STATISTISCHES LANDESAMT, 2025. Nettoeinkommenverteilung nach Geschlecht. [26.02.2025].↩︎