Ausgabe 13/2024
Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung 2022 in Frankfurt am Main
Erste Ergebnisse aus der Gebäude- und Wohnungszählung 2022
Am 25. Juni 2024 stellte das Statistische Bundesamt in Berlin die ersten Ergebnisse aus dem Zensus 2022 vor. Bei der Gebäude- und Wohnungszählung wurden alle Eigentümerinnen und Eigentümer zu Gebäuden und Wohnungen befragt. Damit stehen nun neben aktuellen Daten zum Wohnraum und zur Wohnsituation auch Ergebnisse über die Struktur der Gebäude nach Baujahr, Heizungsart und Energieträger der Heizung zur Verfügung. Zudem liefert der Zensus erstmals Daten zur Nettokaltmiete sowie zur Dauer und den Gründen für Leerstände. Wie sehen die Ergebnisse in Frankfurt am Main aus? Im Folgenden wird ein Überblick über die Eckdaten gegeben.
Frankfurt zählt 80.679 Gebäude mit Wohnraum
Zum Stichtag des Zensus am 15. Mai 2022 gab es in Frankfurt am Main 80.679 Gebäude mit Wohnraum. Darin befanden sich 402.826 Wohnungen. Im Vergleich zum Zensus 2011 sind das 3.222 Gebäude bzw. 4,2 Prozent mehr. Die Zahl der Wohnungen stieg um 37.389 Einheiten bzw. 10,2 Prozent an. Im Folgenden können sich zu diesen Eckwerten und den Gruppierungen Abweichungen durch die anonymisierten Zellwerte ergeben.
Die größte Bedeutung für das Wohnungsangebot haben Gebäude, deren Fläche zu mehr als der Hälfte zum Wohnen genutzt wird (Wohngebäude). 2022 wurden in Frankfurt am Main 79.004 Wohngebäude gezählt. Darin befanden sich 390.228 Wohnungen. Das sind 5.371 Wohngebäude (+ 7,3 %) und 47.983 Wohnungen (+ 14 %) mehr als im Zensus 2011.
Weitere 5.129 Wohnungen gab es 2022 in 1.520 sonstigen Gebäuden mit Wohnraum, deren Fläche überwiegend anderen Nutzungsarten als dem Wohnen dient. Diese Mischform im Gebäude hat seit der letzten Zählung an Stellenwert verloren. 2022 wurden 6.569 Wohnungen (-56,2 %) weniger in sonstigen Gebäuden mit Wohnraum erfasst als elf Jahre zuvor.
Die Zahl der Wohnheime, die primär den Wohnbedürfnissen bestimmter Bevölkerungsgruppen entsprechen (z.B. Studierende), ist ebenfalls im Vergleich zum Zensus 2011 deutlich gesunken (-566 Wohnheime; -78,5 %). Die Bewohnerinnen und Bewohner von Wohnheimen führen einen eigenen Haushalt. Die Zählung 2022 ergab 155 Wohnheime, darin befanden sich 7.463 Wohneinheiten.
Gebäude mit Wohnraum und Wohnungen am 15. Mai 2022 und 9. Mai 2011 in Frankfurt am Main nach Art des Gebäudes
Gebäude mit Wohnraum | |
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Anzahl Gebäude 2022: 80.679 |
Anzahl Wohnungen 2022: 402.826 |
Anzahl Gebäude 2011: 77.457 |
Anzahl Wohnungen 2011: 365.437 |
Wohngebäude (ohne Wohnheime) | |
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Anzahl Gebäude 2022: 79.004 |
Anzahl Wohnungen 2022: 390.228 |
Anzahl Gebäude 2011: 73.633 |
Anzahl Wohnungen 2011: 342.245 |
Sonstige Gebäude mit Wohnraum | |
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Anzahl Gebäude 2022: 1.520 |
Anzahl Wohnungen 2022: 5.129 |
Anzahl Gebäude 2011: 3.099 |
Anzahl Wohnungen 2011: 11.698 |
Wohnheime | |
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Anzahl Gebäude 2022: 155 |
Anzahl Wohnungen 2022: 7.463 |
Anzahl Gebäude 2011: 721 |
Anzahl Wohnungen 2011: 11.494 |
Quelle: Statistisches Bundesamt.
Geringe Abweichungen zu den Eckdaten aus der Frankfurter Statistischen Gebäudedatei
In Frankfurt am Main stehen seit 2017 Daten zum Gebäude- und Wohnungsbestand aus der Statistischen Gebäudedatei zur Verfügung. Sie liefern zuverlässige Informationen über die Anzahl, Struktur und räumliche Verteilung der Gebäude und Wohnungen in der Stadt. Die Daten werden mit den Informationen aus der Bautätigkeitsstatistik fortgeschrieben und jährlich veröffentlicht. Sie sind somit eine wichtige Basis und Steuerungsgrundlage für die Kommunalpolitik und -verwaltung.
Die Eckdaten aus der Gebäude- und Wohnungszählung am 9. Mai 2022 zeichnen ein ähnliches Bild wie die Kerndaten zum Jahresende (31.12.2022) aus der Frankfurter Statistischen Gebäudedatei. Bei den Wohngebäuden weist die Statistische Gebäudedatei zum Jahresende 57 Gebäude mehr aus als im Mai 2022 gezählt wurden. Bei der Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden liegt die Statistische Gebäudedatei um 4.790 Einheiten bzw. um 1,2 Prozent niedriger das Zensusergebnis.
Der Unterschied bei Wohnheimen und Nichtwohngebäuden mit Wohnungen fällt größer aus. Hier ist die Anzahl der Wohnungen in der Gebäude- und Wohnungszählung jeweils kleiner als in der Statistischen Gebäudedatei. Insbesondere bei diesen beiden Gebäudearten ist der Vergleich beider Datenquellen jedoch nur eingeschränkt möglich, da die Daten methodisch unterschiedlich erhoben werden.
96,8 Prozent der im Zensus 2022 gezählten Wohnungen befinden sich in Wohngebäuden. Daher beziehen sich alle nachfolgenden Betrachtungen auf die Frankfurter Wohngebäude. Ausnahme sind die Angaben zur Dauer und zu Gründen des Leerstands, die den gesamten Wohnungsbestand umfassen.
Gebäude mit Wohnraum und Wohnungen am 9. Mai 2011, 15. Mai 2022 und 31. Dezember 2022 nach Art des Gebäudes
Quelle: Stichtage 9. Mai 2011 und 15. Mai 2022 Statistisches Bundesamt, Stichtag 31. Dezember 2022 Statistische Gebäudedatei Frankfurt am Main. Durch anonymisierte Zellenwerte können sich Abweichungen zu den Summen ergeben.
Zwei Drittel aller Wohngebäude sind vor 1970 gebaut
Die Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung liefern einen Überblick über die Baualtersstruktur der Frankfurter Wohngebäude. Mehr als ein Drittel (37,1 %) der Wohngebäude wurde vor 1950 erbaut. Ein weiteres knappes Drittel (30,7 %) entstand in den Jahren des Wiederaufbaus in den 1950ern sowie in den 1960ern. Jeweils etwa jedes achte Wohngebäude wurde zwischen 1970 und 1989 (12,5 %) bzw. 1990 und 2009 (12,7 %) errichtet. Nur sieben Prozent der Wohngebäude haben ein Baujahr von 2010 oder jünger.
Wohngebäude am 15. Mai 2022 nach Baujahr