Ausgabe 12/2024
Europawahl 2024: die Wahlbeteiligung bei den Jüngsten
In der Nacht vom 9. auf den 10. Juni 2024 wurden über 7.300 Stimmzettel der Europawahl aus 14 repräsentativen Wahlbezirken nach Altersgruppen und Geschlecht im Bürgeramt, Statistik und Wahlen erfasst und ausgewertet. Im Nachgang wurde eine detaillierte Auswertung des Wählerverzeichnisses vorgenommen, um die Wahlbeteiligung in kleineren Altersgruppen zu ermitteln. Dabei ist zu beachten, dass nicht nachvollzogen werden kann, ob eine Person, die Briefwahl beantragt hat, sich auch tatsächlich an der Wahl beteiligte. In dieser Analyse wird davon ausgegangen, dass die Beantragung der Briefwahl auch die Teilnahme an der Wahl zur Folge hatte. Insofern gibt es eine leichte, allerdings zu vernachlässigende Unschärfe.
Zu beachten ist, dass das Wahlalter für die Europawahl erstmals auf 16 Jahre abgesenkt wurde. Ein Vergleich der jüngsten Altersgruppe mit vorherigen Wahlen ist daher nur bedingt möglich.
Altersgruppeneinteilung | ||
Alter | weiblich | männlich |
---|---|---|
16 bis 20 Jahre | G1 | A1 |
21 bis 24 Jahre | G2 | A2 |
25 bis 29 Jahre | H1 | B1 |
30 bis 34 Jahre | H2 | B2 |
35 bis 39 Jahre | I1 | C1 |
40 bis 44 Jahre | I2 | C2 |
45 bis 49 Jahre | K1 | D1 |
50 bis 59 Jahre | K2 | D2 |
60 bis 69 Jahre | L | E |
70 Jahre und älter | M | F |
Quelle: Repräsentative Wahlstatistik. |
Jüngste Gruppe geht ins Wahllokal, beteiligt sich aber unterdurchschnittlich
In der ersten Analyse wurde ermittelt, dass die Wahlbeteiligung zwar insgesamt leicht gestiegen ist, aber insbesondere die Wählerschaft der 16- bis 24-Jährigen unterdurchschnittlich von ihrem Wahlrecht Gebrauch machte.
Eine weitere Aufspreizung der Altersgruppen zeigt, dass die Wahlbeteiligung in diesen nicht immer homogen war. So nahmen gerade die jüngsten Wählerinnen und Wähler der ersten Altersgruppe mit 52,9 Prozent häufiger an der Wahl teil als die etwas älteren (50,3 %).
In der Folge lässt sich ein Anstieg der allgemeinen Wahlbeteiligung mit zunehmenden Alter bis zur Grenze von 34 Jahren feststellen, um dann deutlich auf 59,4 Prozent bei den 40- bis 44-Jährigen abzufallen. Mit fortschreitendem Alter stieg die Wahlbeteiligung dann wieder an und erreichte bei den 50-Jährigen und älteren einen Wert von über zwei Drittel.
Wahlbeteiligung nach Alter in Prozent
Alter | Wahlbeteiligung (%) | Briefwahl beantragt (%) | Nichtwähler/-innen (%) |
---|---|---|---|
16 bis 20 Jahre | 52,9 | 10,5 | 47,1 |
21 bis 24 Jahre | 50,3 | 16,4 | 49,7 |
25 bis 29 Jahre | 61,8 | 32,8 | 38,2 |
30 bis 34 Jahre | 64,4 | 35,6 | 35,6 |
35 bis 39 Jahre | 63,0 | 29,8 | 37,0 |
40 bis 44 Jahre | 59,4 | 25,8 | 40,6 |
45 bis 49 Jahre | 62,4 | 23,2 | 37,6 |
50 bis 59 Jahre | 66,2 | 25,0 | 33,8 |
60 bis 69 Jahre | 66,6 | 25,5 | 33,4 |
70 Jahre und älter | 66,5 | 30,8 | 33,5 |
insgesamt | 63,5 | 27,4 | 37,0 |
Quelle: Repräsentative Wahlstatistik |
Quelle: Repräsentative Wahlstatistik. Für die Auswertung wurden nur Urnenwahlbezirke betrachtet.
Briefwahl bei jüngsten Wahlberechtigten nicht so beliebt
Die Briefwahl ist offensichtlich bei den 25- bis 34-Jährigen und den über 70-Jährigen besonders beliebt, hier wurden die höchsten Beantragungsquoten registriert. Die geringste Quote wies hier die jüngste Altersgruppe auf, die eher den Gang an die Urne bevorzugte. In den meisten Altersgruppen weisen die Frauen eine höhere Briefwahlbeteiligung als die Männer auf. Ausnahmen bilden dabei die 16- bis 20-, 35- bis 39-, 45- bis 49- und über 70-Jährigen. In der Regel liegt die Differenz zwischen den Geschlechtern aber nur bei etwa ein bis zwei Prozentpunkten. Größere Unterschiede gibt es lediglich bei den 21- bis 24- (7,2 %-Punkte), 25- bis 29- (9,8 %-Punkte) und 60- bis 69-Jährigen (5,3 %-Punkte).
Wahlbeteiligung nach Alter und Geschlecht in Prozent
Altersgruppe | Wahlbeteiligung (%) | Briefwahl beantragt (%) | Nichtwählerinnen (%) |
---|---|---|---|
A1 (16 bis 20 Jahre) | 57,5 | 9,9 | 42,5 |
A2 (21 bis 24 Jahre) | 56,8 | 19,9 | 43,2 |
B1 (25 bis 29 Jahre) | 63,5 | 37,8 | 36,5 |
B2 (30 bis 34 Jahre) | 64,5 | 36,4 | 35,5 |
C1 (35 bis 39 Jahre) | 61,3 | 29,0 | 38,7 |
C2 (40 bis 44 Jahre) | 60,1 | 26,9 | 39,9 |
D1 (45 bis 49 Jahre) | 62,1 | 22,4 | 37,9 |
D2 (50 bis 59 Jahre) | 65,9 | 25,5 | 34,1 |
E (60 bis 69 Jahre) | 68,5 | 28,2 | 31,5 |
F (70 Jahre und älter) | 64,9 | 29,7 | 35,1 |
insgesamt | 63,5 | 28,1 | 36,5 |
Quelle: Repräsentative Wahlstatistik |
Quelle: Repräsentative Wahlstatistik. Für die Auswertung wurden nur Urnenwahlbezirke betrachtet.
Altersgruppe | Wahlbeteiligung (%) | Briefwahl beantragt (%) | Nichtwähler (%) |
---|---|---|---|
A1 (16 bis 20 Jahre) | 48,6 | 11,1 | 51,4 |
A2 (21 bis 24 Jahre) | 43,8 | 12,8 | 56,2 |
B1 (25 bis 29 Jahre) | 60,2 | 28,1 | 39,8 |
B2 (30 bis 34 Jahre) | 64,2 | 34,9 | 35,8 |
C1 (35 bis 39 Jahre) | 64,5 | 30,4 | 35,5 |
C2 (40 bis 44 Jahre) | 58,8 | 24,8 | 41,2 |
D1 (45 bis 49 Jahre) | 62,6 | 23,8 | 37,4 |
D2 (50 bis 59 Jahre) | 66,4 | 24,5 | 33,6 |
E (60 bis 69 Jahre) | 64,6 | 22,8 | 35,4 |
F (70 Jahre und älter) | 68,7 | 32,3 | 31,3 |
insgesamt | 62,5 | 26,7 | 37,5 |
Quelle: Repräsentative Wahlstatistik |
Quelle: Repräsentative Wahlstatistik. Für die Auswertung wurden nur Urnenwahlbezirke betrachtet.
Frauen in fast allen Altersgruppen mit höherer Wahlbeteiligung
Bei den Wählerinnen war – wie bei den meisten Wahlen – in nahezu allen Altersgruppen eine höhere Wahlbeteiligung festzustellen als bei den Wählern. Nur bei den 35- bis 39-Jährigen, den 45- bis 49-Jährigen und den über 70-Jährigen konnte bei den männlichen Wahlberechtigten eine höhere Partizipation an der Wahl ermittelt werden.
Wahlbeteiligung nach Geschlecht
Quelle: Repräsentative Wahlstatistik.